Lorenz Noelle (1992, Stuttgart) hat im Bachelor Industriedesign an der Fakultät für Design der Hochschule München studiert. Währenddessen konnte er ersten Kontakt mit der internationalen Möbelbranche im Praktikum bei Jehs+Laub in Stuttgart sammeln. Anschließend hat er den Master in Produktdesign an der écal in Lausanne (CH) absolviert. Dort hat er zwei Jahre an kundenbezogenen Projekten teilgenommen, die z.B. von Augustin Scott de Martinville (BIG-Game), Kim Colin (Industrial Facility), Anniina Koivu oder Erwan Bouroullec betreut wurden. Seit 2021 verfolgt er Projekte in verschiedenen Bereichen des Industriedesigns von Alltagsgegenständen über Möbeldesign bis hin zu Ausstellungsprojekten.
Was war der entscheidende Moment, der dich zum Industriedesign geführt hat?
Ursprünglich komme ich von der Kunst. Meine Lehrerin in der Oberstufe war studierte Industriedesignerin und hat uns neben der klassischen Kunst auch Einblick in die Architektur, Skulptur und Design beschert. Vor allem die Arbeiten des japanischen Architekten Tadao Ando, die Readymades von Marcel Duchamp und einige der Klassiker vom Bauhaus haben mich begeistert.
Was inspiriert dich und wie hat sich daraus dein individueller Stil entwickelt?
In Projekten suche ich nach der Essenz der Form durch eine Reduktion auf das Wesentliche. Meist beginnt ein Projekt mit einem Dialog. Daraufhin folgt eine Recherche des Kontextes ... dabei können viele Faktoren inspirierend sein. Ich denke, am Ende des Tages ist der Gebrauch eine der besten Inspirationsquellen und bringt oft von ganz alleine eine starke Ästhetik mit sich.
Wie bist du auf unser Unternehmen aufmerksam geworden?
Den ersten Kontakt mit dennismaass. hatte ich in Stuttgart auf der Messe „Blickfang“. Vor allem die Details, Formen und Qualität der Verarbeitung haben mich beeindruckt. Außerdem ist mir die Oberflächenstruktur der Objekte ins Auge gesprungen, welche eine wiedererkennbare Ästhetik mit sich bringt, die ich bis dahin noch nicht in 3D-gedruckten Objekten gesehen hatte. Nach dem ersten Meeting vor Ort in Ludwigsburg mit dem Team war klar, dass die Chemie gut zusammenpasst und eine Zusammenarbeit starten kann.
Vasen gibt es in unzähligen Formen. Doch eine dreieckige Vase ist nicht alltäglich. Was hat dich dazu inspiriert, diese besondere Form zu wählen?
Das Dreieck eignet sich ideal, um Pflanzen in den Ecken innerhalb der Vase zu arrangieren. Außerdem bieten die geometrischen Seitenflächen eine Möglichkeit, eine Vase an die andere Vase zu stellen, um so verschiedene Vasen-Kompositionen zu gestalten. Ziel war, dass der Nutzer selbst entscheiden kann, wie er die Vasen kombinieren möchte. Ich glaube, die Ästhetik des Entwurfs steckt in dieser Freiheit.
Es gibt sechs verschiedene Höhen dieser Vase, alle mit dem gleichen Umfang. Was machen die unterschiedlichen Höhen bei diesem speziellen Design so faszinierend?
Die Idee der unterschiedlichen Höhen resultiert vor allem daraus, dass es unterschiedlich lange Pflanzen gibt und diese erst mit einer passend proportionierten Vase harmonieren. Derselbe Umfang der Vasen sorgt dabei für eine Zusammengehörigkeit und visuelle Ruhe.
Gab es neben der Form noch andere Einflüsse oder Inspirationen, die dich bei der Gestaltung dieses Designs geleitet haben?
Kombiniert man mehrere Vasen miteinander, entsteht eine Art Skyline ... ich mochte diese Assoziation. Vor allem gefällt mir der Gedanke, dass an den Gebäuden unterschiedlichste Pflanzen wachsen und so ein „urban jungle“ entsteht.
Der Weg von einem Designkonzept bis zum marktreifen Produkt kann voller Herausforderungen sein. Wie hast du den Prozess erlebt?
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und bin nach wie vor begeistert von der Qualität und den Details in der Verarbeitung. Ein großer Teil des Prozesses war es, die Proportionen zu finden, die miteinander harmonieren. Auch die Details der Oberflächenstruktur haben einige Anläufe gebraucht, bis wir zufrieden waren. Die Zusammenarbeit war dabei positiv kooperativ, und wir haben uns gegenseitig motiviert und nicht mit dem ersten Versuch sofort zufriedengegeben.
Ist das DREIECK deine erste Vase oder hast du bereits zuvor Vasen entworfen?
Die Kollektion DREIECK ist mein erster Entwurf einer Vase. Ich bin sehr zufrieden mit dem Konzept, der Ausführung und der Ästhetik.
Welche Zusammenstellung des DREIECKs würdest du in deiner Wohnung platzieren?
Die Vasen stehen bei mir an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Pflanzen ... im Moment habe ich einige Vasen mit Dahlien auf dem Fensterbrett, im Flur steht eine große Vase mit einem getrockneten Blatt einer Fächerpalme aus dem Urlaub, und in der Küche stehen einige kleine Vasen mit frischer Petersilie und Minze. Je nach Saison wird sich das sicher wieder ändern.
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